Über die Hummeln

Flieger im dichten Pelz

Erdhummel auf Blüte
Erdhummel auf Blüte beim sammeln von Netar

Wenn sich im März, manchmal aber auch bereits im Februar wieder die Sonne zeigt und Winterlinge, Krokusse, Schneeheide und andere Frühjahrsblüher zaghaft die Blüten öffnen ist schon bald ein tiefes Brummen zu hören. Bei den ersten Fliegern handelt es sich in der Regel um Hummelköniginnen. Diese haben als Einzige aus dem vorjähigen Hummelstaat überlebt und den Winter in Verstecken in bis zu 30 cm Tiefe im Boden überstanden.
Hummeln sind von Bienen durch ihre dichte Behaarung und plumpe Gestalt leicht zu unterscheiden.
Bienen fliegen erst ab 10 °C. Diese holen dann aber nur Wasser für die Brut oder im Frühjahr den ersten Pollen. Nektar wird erst ab 15 °C eingetragen, wobei die meisten Blüten auch erst ab dieser Temperatur ausreichend Nektar produzieren. Hummeln fliegen dagegen bereits ab 5 °C, wobei auch trübes Wetter und Wind keine Hindernisse sind.
Bei uns in Deutschland kommen 36 Hummelarten vor, wobei am weithaus häufigsten die Erdhummel, Gartenhummel, Ackerhummel, Baumhummel, Wiesenhummel und Steinhummel vorkommen. Das sind auch die Arten die wir in der Regel in unseren Gärten sehen.
Wer mehr über Hummeln wissen will, ist hier richtig. Dort gibt es auch eine Bestimmungshilfe zur Unterscheidung der am häufigsten vorkommenden Arten.

Das Hummelvolk im Jahreskreis

Hummeln, Bienen und Fliege auf Blüte

Das Leben eines Hummelvolkes beginnt eigentlich bereits im Spätsommer des vorangegangen Jahres. Dann verlassen die jungen Königinnen das Nest, paaren sich mit den Drohnen und suchen sich ein Versteck, wo sie den Winter verbringen können.
Die jungen Königinnen müssen allein beginnen das künftige Volk aufzubauen. Dazu suchen sie sich einen geeigneten Nistplatz. Das können Hohlräume im Boden (Mäusegänge), Mauern, Bäume oder von Menschen angebotene Hummelkästen sein. Sie beginnen Brutkammern aus Wachs und Baumharz zu bauen, die sie mit Moos umgeben. In die Brutkammern wird je ein Ei gelegt. Sie muss die ersten Larven alleine mit Nektar und Pollen füttern. Diese spinnen sich dann in einen Seidenkokon ein, in dem sich die weitere Entwicklung zum adulten Insekt vollzieht.
Die ersten schlüpfenden Hummelarbeiterinnen sind noch relativ klein, helfen jedoch sofort bei der Vergrößerung des Nestes und der Pflege der Brut. Je nach Nahrungsangebot und Pflege wachsen dann größere Arbeiterinnen heran. Zu einem späteren Zeitpunkt entstehen dann auch Männchen, Drohen genannt, und junge Königinnen.
Hummelvölker bestehen, abhängig von der Art, aus ca. 50 bis 600 Tieren. Die Arbeiterinnen und Drohen erreichen in der Regel nur ein Alter von drei bis 4 Wochen. Königinnen werden ca. ein Jahr alt, wobei sie davon bis zu acht Monate in der Winterruhe verbringen.